Wilhelm Christian Tillmann Stahl

Mitgründer und Führungsmitglied der Darmstädter Schwarzen. Durch seiner amtlichen Tätigkeit in Zwingenberg hatte er einen guten Einblick über die Notlage der Bevölkerung und nutzte seine Position um die Anliegen der liberalen Verfassungsbewegung voranzutreiben. Er ist wegen seiner Tätigkeiten letztendlich entlassen worden und arbeitete weiter als Hofgerichtsadvokat weiter. Als einer der Beteiligten der Steuerverweigerung würde auch er 1819 verhaftet. Im Gegensatz zu den anderen Verhafteten beendete er an dieser Stelle seine politischen Tätigkeiten.

Herkunft

Sohn des Johann Wilhelm Karl Stahls (1767-1831) Pfarrer in Spitz-Altheim und Inspektor in Reinheim und Amalie Wilhelmine Schröder (1774)

politische Neigung

Wie bei Rühl haben wir keine direkten Hinweise über die politische Neigung von Stahl. Durch seine führende Tätigkeit bei den Darmstädter Schwarzen wissen wir aber, dass er zu deren liberalen, republikanischen Grundsätze gestanden hat und die Einführung einer vom Volk formulierte Repräsentativverfassung verlangt.

Handlungen

Stahl war am Anfang der Bewegung bei Becks Unterschriftenaktion beteiligt und war Mitverfasser der zahlreichen Flugschriften, die im Laufe der Verfassungsbewegung entstanden sind. Als Rechtsbeistand war er Mitglied im Ausschuss nach der Zwingenberger-Versammlung. Direkte Beweise für seine Beteiligung an den Steuerverweigerungen von 1819 habe ich noch nicht aufgedeckt. Er war aber einer der Verhafteten.

  • Geboren: 04.01.1793
  • Gestorben: 08.02.1841
  • Verheiratet: Ja
  • Militärdienst: Ja
  • Beruf:
    Advocat, Hofgerichtsadvokat, Politiker
  • Ausbildung:
    Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Gießen
  • Mitgliedschaften:
    Darmstädter Schwarzen

Quellen

  • Haupt, Hermann (Hg): Hessische Biographien, Bd. 3, Darmstadt 1934, S. 354ff.